Hallo Forengemeinde,
nachdem mein alter Vogel eine immer stärkere Inkontinenz zeigt, hab ich mich entschlossen Ihm hier medizinische Hilfe angedeihen zu lassen.
Soll heissen: Motor raus und neu abdichten.
Ich hab zwar das Werkstatthandbuch, aber ich vertraue auf den Wissensschatz des Forums.
Wer hat beim Classicbird schon mal den Motor ausgebaut?
Kann ich den Motor mit Getriebe auf einmal ziehen oder lieber getrennt?
Was gibt's zu beachten?
Dichtsatz hab ich mir den kompletten von FelPro schicken lassen.
Die Kurbelwellendichtung ist als Schnurdichtung dabei.
Die will ich eigentlich nicht wieder einbauen sondern gleich die modernere aus Silikon. Welche ist da die beste?
Ab nächste Woche hab ich Urlaub, da geht's los.
Ich halt euch natürlich auf dem Laufenden. Bilder gibt's dann auch
Ähnliches habe ich ab Januar auch vor, bestehend aus diesen Aktionen:
- Öl im Kühlwasser -> linke Kopfdichtung austauschen (rechte ist schon erledigt!)
- Ölundichte hintere Kurbelwellendichtung -> Dichtung austauschen
- Kupplung an Verschleißgrenze -> Kupplung austauschen
- Wassertemperaturinstrument defekt -> Wassertemperatursender austauschen
- Auspuffrohraufhängungen beschädigt -> austauschen
- Im Zuge der vorgenannten Arbeiten: Diverse andere Dichtungen austauschen sowie Steuerkette + Ritzel und Ölpumpe
Diverse andere Dichtungen betrifft z.B. auch die vordere Kurbelwellendichtung und fast alle sonstigen, die im Zuge der Demontagen ausgebaut werden.
Es ist zu empfehlen, den Antriebstrang komplett als Einheit auszubauen.
Die Schnurdichtung ist nicht zu empfehlen, nimm die Gummidichtung bestehend aus 2 Halbringen, 2 Senkrechten und 2 Stahlstiften.
Generell ist diese Dichtung tricky.
Ich habe zur kompletten Vorgehensweise bereits eine detaillierte Anleitung geschrieben mit Verweisen sowohl auf das Handbuch, als auch auf jedes einzelne Ersatzteil, die ich alle schon da habe. Meine Werkstatt und ich haben eine ganz gute Symbiose: Ich beschäftige mich mit der ganzen Theorie, während er das dann praktisch umsetzt. Ich habe selbst keine Möglichkeit zu schrauben, auch wenn ich mir das bis zu einem gewissen Grad zutraue. Schließlich habe ich den Wagen 2015 auch weitestgehend selbst instand gesetzt. In einer heimischen Garage fehlt aber eine Bühne und es kann auch aus Platzgründen kein Motor ausgebaut werden. Mein Schrauber hat weder Bock, Ersatzteile zu besorgen, noch das Handbuch zu wälzen. Zumal sein Englisch dazu nicht ausreicht. Das bereite ich ihm alles vor.
Die Anleitung ist zu umfangreich und zu speziell, um sie hier reinzuposten. Gib mir einfach deine eMail Adresse und ich schick sie dir zu.
So, heute hab ich mal mit der Motorkur begonnen.
Zuerst die Haube runter
Batterie raus, Lufti ab, Zündkerzen raus, Ventilator abbauen,
Lufti ab, Vergaser abgebaut, Vakuumleitungen weg, Heizungsgebläse weg
Sammelt sich ganz schön was an Teilen an
Schnell noch was zum Motor rausheben gebastelt
Dann kam er an den Galgen
Da drin ist es jetzt leer
[url=https://i.imgur.com/HWFdJaU.jpg][/url]
Als nächstes kam er an den Motorständer
Bisschen weiter zerlegen
Wundert mich, dass da nicht mehr Schmodder drin ist
Stösselstangen natürlich nicht durcheinander gebracht und zugeordnet
Köpfe ab
Kupferkopfdichtungen
A bissel Kopfzerbrechen machen mir meine Zylinderkopfschrauben
Die langen sind alle gleich lang. Laut Gil's Garage sollten die äusseren länger sein. :huh:
Ich werd wohl eh neue kaufen und dann hoffentlich mit der richtigen Länge bekommen.
Letzte Arbeit für heute:
Ölpumpe und Ölwanne ab
So,
genug für heute
[url=https://i.imgur.com/HVKo2r4.jpg][/url]
Ah, gerade noch mal nachgelesen:
Beim 55er sind die Schrauben gleich lang, erst 56 waren die inneren kürzer.
Puh, :rolleyes: Glück gehabt
Respekt ....wünsch dir viel Erfolg ..das mit dem Schmoder kenn ich
und meiner is 10 Jahre Jünger
So, neue Erkenntnisse. Jetzt weiss ich wieso so wenig Schmodder im Motor war:
Er wurde irgendwann schon mal überholt.
Auf dem Balancer steckt ein SpeedySleeve. Aber leider nicht weit genug aufgedrückt. Der Simmerring lief Sprichwörtlich auf der letzten Rille
Dieses Pleuel steckt in Zylinder 5. Im 7. Zylinder steckt Kolben und Pleuel mit Nr 5. Zylinder 3 und 4 waren auch vertauscht. :@
Nachdem ich die Kolben rausgedrückt hatte sah ich dann das hier:
Tiefe Riefen (In Echt tiefer als auf dem Foto zu sehen)und am oberen Totpunkt ein relativ grosser Absatz.
Mit nur Honen geht das nicht raus.
Leider hat das Nachmessen ergeben dass auch die Zylinder schon mal aufgebohrt wurden.
Eigentlich hätte das schon gereicht.
Aber heute hab ich einen Lauf :blush:
Nockenwelle ist an 8 Nocken angefressen
Und die Lifter sehen auch nicht mehr so gut aus. Sind angefressen und haben anstatt Balligkeit schon eine Delle
Dass 2 Pleuelbolzenlager locker sind ist jetzt nur noch ein kleines Problem.
Resumee: Zylinder aufbohren lassen, honen und planen.
8 neue Kolben mit Übermass, neue Nockenwelle, neue Nockenwellenlager (waren vom Vorgänger schon vernudelt), neue Lifter, 2 Pleuelbolzenbuchsen, Hauptlagerschalen, Pleuellagerschalen.
Das Christkind hat jetzt nicht nur schönes für mich
Aber da muss ich durch.
Wisst Ihr in Ingolstadt und Umgebung einen guten aber nicht unverschämt teuren Motoreninstandsetzer?
G...........eier kenn ich schon.
Morgen zerleg ich die Ölpumpe.
Mal schauen wie die innen aussieht.
Rockauto wird sich über mich freuen
Ich hoffe meine Anleitung konnte etwas helfen, so wir mir dein Bericht ggf. auch helfen wird, wenn ich Januar dran gehe!
Ja, das mit den unterschiedlich langen Schrauben ist NUR beim 56er Modell so!
Zum Stichwort ROCKAUTO: Was man dort bekommen kann, sollte man dort kaufen. Teilweise sehr viel günstiger als die einschlägigen T-Bird Händler und das nicht weil die Teile mindere Qualität haben. Habe bei Rockauto Benzintank, Benzinpumpe, Ölpumpe und Kupplung gekauft und viel Geld gespart.
Hallo Andreas, ja, die anleitung war hilfreich.
Allerdings hab ich den Motor ohne daem Getriebe gezogen.
Interessant ist beim 55er der Wandler. Der ist komplett teilbar und der Zahnkranz ist nicht an der Flexplate sondern am Wandler.
Den Block hab ich heute zu einem Ingolstädter Motoreninstandsetzer gebracht:
Aufbohren, honen und Planen.
Die Kurbelwelle lass ich noch polieren.
Jetzt ist's schon wurscht.
Hauptlager und Pleuellager waren und sind das erste Untermass: 0,010
Die Kolben waren 0,030er und ich hoff dass die Zylinder mit dem 0,040er Übermass sauber werden.
By the way: ich hab jetzt 8Stück 0,030er Kolben zu verkaufen.
Braucht die wer?
Die Nockenwelle und die Lifter kommen zum Schrott
@Bernhard
Zu welchem Motorenbauer hast Du Deinen Block nun gebracht. Kannst/Willst Du was zu den Kosten schreiben? Würde mich stark interessieren. Auch, was der ganze Spaß inkl. Teile kosten wird.
Hallo Günther, der Motorenbauer ist die Fa. Ganslmeier in Ingolstadt.
Aufbohren, honen und planen kostet 750€.
Ich muss mit der Bestellung der Teile jetzt noch warten welche Kolben-Übergrösse ich brauche. Ich hoff, dass die Zylinder mit 0,040 sauber werden. Wenn nicht, dann gibt'snoch 0,060. Dann müsste er beim nächsten mal ausgebuchst werden. Macht der Ganslmeier auch.
Ich hab bei Rockauto mal die Teile probehalber zusammengestellt. Mit Versand 850€. Da kommt dann noch Märchensteuer und Zoll dazu.
Danke, sind also insgesamt ca. 1.800,- €. Ist für mich eine interessante Info, da der Motor Ende Januar raus kommt und dann ... man weiß ja nie.
So, gestern nachmittag vom Motorenbauer die Nachricht bekommen dass mit 0,040 die Zylinder sauber werden.
Also gleich bei Rockauto die Teile bestellt.
5 Artikelstandorte, also 5 Teillieferungen.
Voraussichtliche Lieferung der Teile zwischen 29.12. und 11.01.
In der Zwischenzeit kann ich alle Teile entrosten.
Gestern ist mir beim Waschen der Köpfe noch was erscreckendes aufgefallen:
Ein Kopf hat die Gussnummer ECL-A und einer ECL-C. :huh:
Laut Tabellen ist der ECL-C der richtige mit 8,5er Verdichtung.
Der ECL-A ist laut Tabellen aus einem 55er Mercury mit 7,6er Verdichtung.
Weiss jemand von euch einen ECL-C Kopf?
Das ist ja echt Mist auf den beiden Bänken mit unterschiedlicher Verdichtung zu fahren.
Jetzt muss ich in die beiden Köpfe wohl wieder die Ventile einbauen und die Brennräume mal auslitern.
Vielleicht sind sie ja doch gleich.
Amischrauber sind echt eine Katastrophe :@
Ich war 2015 sehr zufrieden mit Yankee Motors in Nürnberg. Was ich nicht wusste als ich den Motorblock zum Überholen hingebracht hatte war das Yankee kein bohren und hohnen ohne die neuen Kolben machen.
Macht auch Sinn.
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Auf der Rechnung sieht man auch wieso die Neuen Kolben benötigt wurden. Auch bei den Neuteilen gibt es Abweichungen.
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Hallo Niels,
Fertigbohren und Honen macht Ganslmeier auch erst wenn die Kolben da sind.
Ist also überall das gleiche.
Heute hab ich mich mit den Köpfen beschäftigt.
Die laut Tabellen unterschiedlichen Compression rates können ja nur von verschieden grossen Brennräumen in den Köpfen kommen.
Rein optisch konnte ich keinen Unterschied feststellen.
Alsu einen kleinen Versuchsaufbau gemacht.
Die Köpfe wieder mit den Ventilen bestückt, Zündkerzen eingeschraubt und die Köpfe mit der Brennraumseite nach oben mit der Wasserwaage waahrecht ausgerichtet.
Dann mit einwegspritzen ddie Brennräume der Reihe nach bis zum oberen Rand mit Benzin aufgefüllt .
Ich weiss nicht wie die Amis das gemacht haben, aber die zwei Köpfe haben im Rahmen der Gusstoleranzen identische Brennräume.
Bleibt mir die Suche nach einem ECL-C Kopf erspart.
Wenigstens eine schöne Nachricht zu Weihnachten
Hab jetzt schon ne ganze Zeit nichts mehr von mir hören lassen.
Nicht, dass bisher nichts passiert wäre. Ich komm nur nicht zum schreiben.
Motor ist mittlerweile wieder bei mir zu Hauase, fertig gebohrt und gehont.
Nockenwelle, Kurbelwelle und Kolben sind drin, und er lässt sich auch noch drehen
.
Ich schreib die nächsten Tage noch ausführlicher drüber.
Weil der Motor schon mal draussen ist, hab ich gleich den Motooraum mit dem Excenter und 240er Papier rausgeschliffen, mit Epoxyfüller grundiert und in der originalfarbe lackieren lassen.
Dann nach Hause, auf die Hebebühne und das komplette Fahrwerk vorne + Lenkung ausgebaut, Rahmen im Frontbereich und alle anderen Teile entrostet und mit Epoxy füller grundiert.
Die Teile werden mit PU-2k Chassislack beschichtet. Das Zeug ist besser als Pulvern.
Jetzt hab ich aber ein Problem:
Ich hab vergessen wie die Buchsen im oberen Dreieckslenker mit den gewölbten Beilagscheiben angeordnet/ eingepresst waren.
Kann mir einer der anderen 55er Besitzer davon ein Foto machen?
Wäre super! :thumbup:
Hilft das? Ist zwar 56er, aber dürfte gleich sein.
Danke Andreas,
ja, das Foto hilft.
Ich sehs schon richtig, dass die beiden Lager jeweils von aussen nach innen in den Dreieckslenker eingepresst sind oder?