Ford Thunderbird Club Deutschland

Guten Morgen liebe T-Bird Freunde,

wie bereits in meinem Beitrag in der Mitgliedervorstellung beschrieben, wurde der T-Bird meines Vaters vor wenigen Tagen in der Lackiererei abgegeben. Der Originalfarbton war Fiesta Red, allerdings sind weder mein Vater noch ich ein großer Fan dieser Farbe. Nach vielem hin und her überlegen ist die Wahl auf grau gefallen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war folgendes Foto:



Bei diesem T-Bird handelt es sich für mich persönlich um das schönste Exemplar das ich je gesehen habe. Ich finde das Mittelgrau lässt die zeitlose Linienführung besonders schön erkennen und stellt eine tolle Kombination mit dem schwarzen Hardtop und der rot-weißen Innenausstattung dar.

Jedoch möchten wir den Thunderbird nicht in irgendeiner Farbe lackieren, sondern natürlich in einer Originalfarbe die Ford damals angeboten hat. Meine Recherchen haben ergeben, dass die Grautönen Navajo Gray (X) und Thunderbird Grey Poly (T) zu den Standardoptionen des 56er T-Birds gehört haben. Meiner Meinung nach trifft das Foto allerdings keinen dieser Farbtöne. Dennoch scheint es mehrere 56er T-Bird in einer vergleichbaren Farbe zu geben, was mich zum dem Schluss kommen lässt, dass das Fahrzeug wohl doch im abgebildeten Grauton lieferbar war.

Kann hier jemand weiterhelfen? Handelt es sich vielleicht um die Ford Farbe Platinum Grey ? Wenn ja, war diese als Sonderoption für den T-Bird lieferbar? In vielen Foren und Beiträgen werden Platinum Grey und Thunderbird Grey Poly als Metalliclacke beschrieben, ist dies korrekt? Kennt jemand in diesem Zusammenhang die entsprechenden RAL-Codes für die Grautöne?

Über eure Hilfe würde ich mich sehr freuen, damit ich dem Lackierer Bescheid geben kann!

Liebe Grüße
Niklas

Ich hab dazu folgende zwei Quellen:
https://paintref.com/cgi-bin/colorcodedi...aint+Codes
http://www.tbird.info/trim/colors_list.p...~equals~2)

Dazu sei gesagt, dass die Fahrzeuge damals ganz andere Lacke und Lackqualitäten hatten, aber vor allem keinen Klarlack, weshalb die Farbwirkung sowieso immer eine andere sein wird.

Hier mal Bilder meines Tbirds. Zuerst im Originallack und dann in der gleichen Farbe mit modernem Lackaufbau:

Hier noch eine Seite mit den 56er Tönen:
The Classic 1956 Ford Thunderbird (portholeauthority.com)
1956 gab es verschiedene Grautöne:
1956 Ford Color Codes - gray Paint Cross-Reference (paintref.com)
Wenn Du nicht sicher bist, kontaktiere unsere amerikanischen Freunde:
Classic Thunderbird Club International – Dedicated to the preservation and enjoyment of the 1955, 1956 and 1957 Ford Thunderbird (ctci.org)
Es dürfte sich also wahrscheinlich um "Thunderbird Gray" handeln. Es gab aber auch "special colors", vielleicht weiß jemand darüber etwas, ansonsten lass Dir von den Amerikanern helfen.

(27-11-2020, 11:19 AM)OlDirty schrieb: [ -> ]Ich hab dazu folgende zwei Quellen:
https://paintref.com/cgi-bin/colorcodedi...aint+Codes
http://www.tbird.info/trim/colors_list.p...~equals~2)

Dazu sei gesagt, dass die Fahrzeuge damals ganz andere Lacke und Lackqualitäten hatten, aber vor allem keinen Klarlack, weshalb die Farbwirkung sowieso immer eine andere sein wird.

Sicherlich hast du Recht, dass die Farbe am Ende anders wirken wird als im Original. Damit habe ich auch kein Problem und ich finde es nicht verwerflich, sich modernere Techniken und Stoffe zunutze zu machen. Ich will eben nur verhindern, dass der T-Bird am Ende nach einem Restomod aussieht...

P.S. Ein wunderschönes Auto hast du :cool:

 

(27-11-2020, 01:42 PM)Bordeaux schrieb: [ -> ]Hier noch eine Seite mit den 56er Tönen:
The Classic 1956 Ford Thunderbird (portholeauthority.com)
1956 gab es verschiedene Grautöne:
1956 Ford Color Codes - gray Paint Cross-Reference (paintref.com)
Wenn Du nicht sicher bist, kontaktiere unsere amerikanischen Freunde:
Classic Thunderbird Club International – Dedicated to the preservation and enjoyment of the 1955, 1956 and 1957 Ford Thunderbird (ctci.org)
Es dürfte sich also wahrscheinlich um "Thunderbird Gray" handeln. Es gab aber auch "special colors", vielleicht weiß jemand darüber etwas, ansonsten lass Dir von den Amerikanern helfen.

Danke für die Links! Zum einen denke ich auch, dass es sich um Thunderbird Grey handelt, zum anderen wirkt die Farbe auf vielen Fotos deutlich dunkler, fast anthrazit. Generell habe ich aber das Gefühl, dass bei den Grautönen der ersten Thunderbirds große Verwirrung herrscht. Beispielsweise wird der Grauton mit dem Code T, je nach Quelle, als Thunderbird Grey, Thunderbird Grey Poly, Thunderbird Grey Metallic oder Silver Grey bezeichnet...

Für mich sieht der Farbton sowieso eher nach dem Gunmetal Grey des Baujahrs 1957 aus. PortholeAuthority schreibt, dass Gunmetal Grey nämlich schon ab September 1956 verfügbar war. Scrollt man weiter runter, steht allerdings auf der selben Seite, dass die frühste Applikation von Gunmetal Grey im Mai 1957 war :huh:

Je mehr ich recherchiere, desto größer ist meine Verwirrung. Vielleicht muss ich mich wirklich an die Amerikaner wenden...

Damit die Übersicht (oder die Verwirrung?) noch größer wird, sei hier noch mal eine Seite gezeigt, die den Grauton mit dem Code P bezeichnet. Die Kombination mit den rot-weißen Sitzen war seinerzeit schon lieferbar.
1956 Ford Thunderbird Paint Codes (automotivemileposts.com)
Hast Du eigentlich auch ein Hardtop?

Hallo Niklas,

Deine Überlegungen kann ich durchaus nachvollziehen. Ich habe auch spezielle Farbwünsche und fand sie bei den gekauften Oldtimer bisher leider nicht. Am Ende wurden alle Wägen dennoch in der Originalfarbe belassen, selbst wenn sie komplett lackiert wurden. 

Wenn Du Deinen T-Bird komplett zerlegst, die Rohkarosse wieder neuwertig erstellst und den Wagen nach deutschen Vorstellungen neu lackierst, dann hast Du am Ende reichlich Geld investiert und in Deiner Garage einen respektablen Wert stehen. Auch wenn das aktuell vielleicht abstrakt klingt, irgendwann kommt der Zeitpunkt, den Wagen wieder zu verkaufen. Dann wird Dir Deine Entscheidung auf die Füße fallen, den Wagen in einer anderen Farbe zu lackieren, auch wenn sie typisch für das Baujahr ist. Dies ist immer schädlich für den Preis und dürfte zu einem Abschlag von mehreren Tausend Euros führen.  

Wenn Dir das bewusst ist, dann wähle Deine Lieblingsfarbe. Ich wollte nur einen kleinen Denkanstoß geben, aber am Ende entscheidet jeder wie er das möchte.

Viel Erfolg bei der Restaurierung.

Grüße, Günther

Kann mich nur anschließen zu dem was Günther gesagt hat. Was ich noch anmerken möchte ist, heutzutage fahren gefühlt 90% der Fahrzeuge in einem Grauton rum. Früher vor allem in den 50er bis ende 70er war es auf den Straßen recht bunt.
Deshalb finde ich das dieses Grau nicht so recht zum Auto / Epoche passt. Bis vor kurzem hatte ich einen 500 L Bj. 71 der original in dem Korallerot (Pastellkrot ) lackiert war. Als ich den Wagen gekauft habe war er in einem kräftigem Rot lackiert. Als ich ihn restauriert habe, habe ich ihn wieder in dem kräftigem Rot lackiert.
Sah auch schön aus, obwohl die Pastellfarben besser gepasst haben. Als ich den Wagen verkauft habe, haben mich 8 von 10 gefragt ob es die originale Farbe ist. Was ich damals als nicht so wichtig sah hat mich im Nachhinein richtig geärgert.
Wichtig ist natürlich das es vor allem Dir gefällt und Du bald damit cruisen kannst.

Über Farben haben wir oft und lange diskutiert. Die Geschmäcker sind sehr unterschiedlich, wenn es um Autos geht. Ich halte zum Beispiel weder weiß noch schwarz für eine Farbe, grau und silber ging bei mir so eben. Trotzdem war und ist manche Farbe Ausdruck des Zeitgeistes und sollte somit zu jedem Auto aus einer bestimmten Periode passen. Man sieht ja leider seit mehr als zwanzig Jahren auf den Straßen nur noch verschieden schwarze, dunkelgraue, bestenfalls noch silberne Neuwagen. In weiteren zwanzig Jahren wird man wahrscheinlich sagen, dass diese Farben dem Zeitgeist des beginnenden 21. Jahrhunderts entsprachen. Die Fünfziger und Sechziger Jahre hatten viel mehr im Angebot: kräftiges Rot oder Blau, sattes Grün, strahlende Metallicfarben oder Pastelltöne, auch Pink oder Türkis waren eine Option. Die Siebziger brachten dann noch Gelb, Orange und Braun ins Spiel. Klar: schwarz, weiß und silber gab es immer für die weniger Mutigen.
Niklas, lass Dich nicht verrückt machen. Aber eins ist sicher: jedes alte Auto sollte eine Farbe haben, mit der es seinerzeit erhältlich war. Ich hoffe also, dass das Grau, das Du mit Deinem Vater ausgesucht hast, wirklich Thunderbird Grey ist. Sonst hast Du einen ordentlichen Wertverlust zu erwarten.

Vorweg danke ich euch erstmal für den ganzen Input!

Natürlich muss man bei einer Restauration auch den zukünftigen Wert / Verkaufspreis mit dem abwägen, was man selbst gerne hätte. Ich selbst restauriere meinen eigenen Range Rover Classic auch zurzeit in der Originalfarbe "Shire Blue", auch wenn mir andere Farbtöne vielleicht besser gefallen würden.

Wünschenswert ist natürlich allemal, dass die Farbe des restaurierten Fahrzeugs zur Seriennummer passt. Prinzipiell ist ein Oldtimer in der Originalfarbe natürlich immer am meisten wert. Man darf allerdings meines Erachtens eins nicht vergessen: Wie begehrt das Fahrzeug als Gesamtpaket am Ende ist. Was bringt es mir einen perfekt restaurierten roten Thunderbird anzubieten, der sich gegen dutzende und nahezu identische Fahrzeuge am Markt durchsetzen muss? Verkaufe ich hingegen einen grauen 1956er Thunderbird, ist er wahrscheinlich der einzige in Europa.
Meines Erachtens ist also eine Farbe, auch wenn sie vielleicht nicht zur Seriennummer passt, unter Umständen sogar mehr Wert; natürlich so lange sie auch im Original verfügbar war. Am Ende geht es immer um Angebot und Nachfrage und natürlich darum, ob der Käufer ein absoluter Purist ist...oder vielleicht einfach unbedingt einen grauen Thunderbird haben will

Also die Entscheidung auf das Grau ist definitiv gefallen, auch wenn ich immer noch keinen Deut weiter bin, um welches Grau es sich denn genau handelt  Ich verstehe natürlich auch die Argumentation, dass die Farbe zum Zeitgeist passen soll. Daher möchten wir auch auf alle Fälle das rote / weiße Interieur um noch ein bisschen Flair der knalligen 50iger Jahre zu behalten.

So, ich werde mich jetzt mal im US Forum anmelden, vielleicht wissen die dort besser Bescheid als wir :P

P.S. Ja, Hardtop ist vorhanden!

Das ist die offizielle Liste von Ford:

Vorsicht Hendrik, das ist die Liste von Ford! Hier auch mal schön in bunt:
1956 Color Codes - Ford Paint Cross-Reference (paintref.com)
Die Thunderbirds hatten eine eigene Liste:
1956 Ford Color Codes - Thunderbird Paint Cross-Reference (paintref.com)
Eher magere Auswahl.
Niklas, mach ihn grau, und zwar original "Silver Gray" Code T, und lass die Sitze rot und weiß. Dann hast Du ein besonderes Auto, das aber "korrekt" ist.

Ja aber die offizielle Auflistung aus dem Master Parts Catalog. Sofern für Tbird gesonderte Ferben verfügbar waren, wird das dort ja auch aufgeführt (siehe 1959).
Aber ich geb dir Recht, der Master Parts Catalog ist auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss.

Und hier noch was aus der Sales brochure:

Ein kleines Update:

Der US-Thunderbird Club konnte mir bisher auch nicht weiterhelfen. Wie auch in den meisten Quellen wurde mir dort lediglich gesagt, dass es ausschließlich die Farben Navajo Grey und Thunderbird Grey gab.

Wie dunkel Thunderbird Grey am Ende war, ob es sich um eine Metallicfarbe handelte und warum die Farbe manchmal mit dem Code T und manchmal mit P angegeben ist, konnte mir auch in den USA noch niemand beantworten.

Da ich bisher nahezu alle Ersatzteile bei den Jungs und Mädels von Larry's T-Birds gekauft habe, habe ich nun dort mal eine Anfrage gestellt. Ich halte euch auf dem Laufenden!

P.S. Unten seht ihr nochmal ein Foto von einem T-Bird, dessen Farbe ebenfalls als Thunderbird Grey bezeichnet wird. Für mich unterscheidet sich dieser Farbton allerdings massiv von dem ersten Bild das ich gepostet habe... :huh:

The Classic 1956 Ford Thunderbird (portholeauthority.com)
Lies hier noch mal die Bedeutung der "lighting affects" nach. Je nach Lichteinfall sehen die Farben oft unterschiedlich aus. Aber das ist nicht "massiv", wie Du schreibst. Farben hellen sich zudem nach vielen Jahren gelegentlich etwas auf, so dass es sehr schwer ist, nur einzelne Partien nach zu lackieren. Aber Du machst ja den ganzen Wagen.
Thunderbird Grey ist und bleibt Deine Farbe.

Du hast Dir wirklich eine der seltensten Farben ausgesucht. Im Auktionshaus Mecum wurden in den letzten 10 Jahren 308 1956er Thunderbirds versteigert, davon war jeder Grauton nur jeweils einmal vertreten.
Schau Dir die Bilder und Beschreibungen an, vor allem der erste, restauriert vom Thunderbirdpapst himself, Amos Minter, der die Farbe beschreibt:
1956 Ford Thunderbird | S106.1 | Dallas 2018 (mecum.com)

Und dies ist Navajo Gray, eher etwas trist.
1956 Ford Thunderbird | F207 | Seattle 2014 (mecum.com)

Mehr graue waren nicht dabei.

So da bin ich wieder. Ich habe mittlerweile bestimmt ein Dutzend Emails an alle möglichen Stellen in den USA geschickt. Das Ergebnis: Es gibt keins...

Selbst Amos Minter himself hat mir geschrieben, dass sie den originalen Grauton nicht kennen und lediglich nach Augenmaß gehen (Zitat: "We eyematch our paint colors [...] and do not have ready formulas")

Die einzige gute Nachricht ist, dass mir jetzt umfassend bestätigt wurde, dass es sich bei Thunderbird Grey um eine Metallicfarbe handelt. Wie Bordeaux schon richtig geschrieben hat, machen es die Lighting Effects mehr als schwer eine richtige Farbe zu finden. Ich habe mich jetzt einfach dazu entschlossen jedes Autohaus zu durchstöbern, die Farben auf mich wirken zu lassen um dann im Internet alle möglichen Bilder zu vergleichen in der Hoffnung so etwas zu finden. Bisher ist mein Favorit die Farbe Daytonagrau von Audi. Meiner Meinung nach erzeugt sie einen ähnlichen Effekt. Bis Mitte Januar hat mir der Lackierer noch Zeit gegeben, dann ist das Auto fertig für die erste Lackschicht. Es bleibt spannend!

Darf man fragen was Du für die Lackierung zahlst und welche Arbeiten innbegriffen sind?

Wenn Du es möglichst genau bestimmen möchtest, weis Deinen Lackierer auf diese Webseite hin:

untitled (autoreparatur.de)

auf Seite 14 ff. findest Du interessante Hinweise.

(15-12-2020, 10:43 AM)OlDirty schrieb: [ -> ]Darf man fragen was Du für die Lackierung zahlst und welche Arbeiten innbegriffen sind?

Das volle Programm samt Füllen, Schleifen, Rostschutz,... Der Preis hängt letztendlich ein wenig von der Arbeit ab, ich schätze aber knapp über 5.000€
 

(15-12-2020, 11:54 AM)Bordeaux schrieb: [ -> ]Wenn Du es möglichst genau bestimmen möchtest, weis Deinen Lackierer auf diese Webseite hin:

untitled (autoreparatur.de)

auf Seite 14 ff. findest Du interessante Hinweise.

Das ist ein interessanter Hinweis, aber dafür müsste ich erstmal einen grauen Thunderbird finden. Und selbst dann wüsste ich nicht mal ob dieser die korrekte Farbe hat...