Ford Thunderbird Club Deutschland

Normale Version: Motor Zusammenbau nach Revision
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Hallo Zusammen,
 
ich habe gestern meinen Motor aus der Revision zurückbekommen und möchte jetzt mit dem Zusammenbau beginnen.
Es ist ein 390 er.
Das habe ich vorher noch nie gemacht und bin naturgemäß ein wenig unsicher und suche jetzt alles an Informationen die ich finden kann. Z.B. welche Fette bzw. Schmiermittel beim Zusammenbau erforderlich sind u.ä. Im Internet findet man einiges, aber so richtig überzeugt hat mich das bisher noch nicht.
Kann mir da jemand einen Tipp geben? Am besten natürlich auf Deutsch (macht die Sache doch deutlich einfacher).
 
Außerdem wäre eine Ersatzteil Adresse für Kleinteile in Deutschland klasse (für Zylinderkopf-Schrauben etc.)
 
Ach ja, und bitte bitte bitte keine Kommentare "so etwas sollte man vom Fachmann lassen machen". Ich bin der Meinung, nur wenn man es selber versucht kann man das auch lernen.
 
Vielen Dank!
Hallo Holger,
Ich kann Dir an der Stelle nur erzählen wie ich es gemacht hab, also hauptsächlich zum Thema Öle und Dichtmittel. Ob das jetzt richtig oder falsch ist müssen andere Bewerten. Hält aber seit 4000km.
- besorg dir ne kleine Öl Pumpkanne. Damit normales Motoröl in jedes Teil, in jedes Loch und in jede Riefe ausreichend rein wenn du zusammenbaust. So das jeder Ölkanal und auch die Lagerflächen schon ordentlich eingeölt sind.
- Dichtmasse nur bei nicht bewegten Verbindungen (zb . KW Hauptdichtung zum Block, nicht zur Welle. Sollte eigentlich klar sein)
- an allen Stellen die wirklich ordentlich Plan sind brauchs sowas nicht, vor allem bei den Kopfdichtungen!!! (Vorausgesetzt du hast ordentliche Kopfdichtungen)
- Schrauben nach Manual Schrittweise mit den richtigen Drehmomenten anziehen!
- wo es nun genau die Schrauben gibt die Dir fehlen weiß ich nicht. Schau bei den Mustang Händler bei den Modellen die auch nen 390er hatten.

Wenn alles zusammen und „fertig“, Öl auffüllen und mit der Bohrmaschine die Ölpumpe extern betreiben. Wenn du ne Öldruck Anzeige hast installiere die provisorisch. Mit der Aktion hast du das Öl schon überall da wo es hin muss. Ob das beim 390 so mit der Bohrmaschine geht wie beim sbf weiß ich nicht.

Vorm Erststart das gleiche mit Brakein Öl!!

Das waren so meine Gedanken zu dem Thema...

Nach bestem Wissen und Gewissen...

Lg
Chris
Hallo Chris,

erstmal Danke für deine Informationen.
Ein / zwei Fragen habe ich aber noch: welches Dichtmittel hast du verwendet? Hast du bei der Nockenwelle keine spezielle Montagepaste / Montagefett verwendet?
Dichtmittel hatte ich son blaues von Weicon, muss ich die Tage mal in der Werkstatt schauen.
Bei der Nockenwelle sollte eigentlich ein Montagefett dabei sein. Oder hast du keine neue? Sonst sowas in der Art:
https://www.am-speed.de/de/product_info....-1075.html

Die Lagerschalen für die Nockenwelle solltest du dir zwingend vom Motorenbauer in den Block einsetzen lassen!!! das geht sonst nur schief,...
ggf. Kann der dir auch ne Montagepaste geben.

Was wurde denn an den Wellen gemacht? Sinds die alten? Machst du alle anderen Lagerschalten selber neu?
Wenns komplett neue Wellen sind oder die Lagerstellen komplett überarbeitet wurden dann nimm die Montagepaste. Wenns einfach nur gut gebrauchte Wellen mit neuen Lagern sind, dann wie vorher beschrieben.

Hydros, egal ob neu oder alt kann man auch gut mit der Pumpkanne auffüllen, so lange bis das Öl überall rausdrückt. 
Grundsätzlich gilt hier an allen Stellen wo Öl hin muss/kann: viel hilft viel!

Wenn du alles zusammen hast, ordentlich Öl aufgefüllt und die Bohrmaschine am Start: erstmal ne Weile pumpen und wenn es oben an den Köpfen überall rausläuft noch ne Weile weiter pumpen das es sich ordentlich verteilt. Dann sollte ein Helfer die Kurbelwelle mit der Ratsche langsam durchdrehen während weiter Öl gepumpt wird. Dann kann der richtige Ölfilm in den Lagern entstehen.

Schreib dir am bestens die Infos und Tipps die du dir im Internet suchst chronologisch auf nen Zettel (also in Zusammenbaureihenfolge) und geh den dann Punkt für Punkt durch.

LG
Chris
Moin,

wenn man im Internet nach einer Montagepaste für die Nockenwelle sucht, findet man immer wieder folgendes Fett:
[Bild: YX9w4Wtm.jpg]
Blöderweise steht dann bei dem Artikel auch immer: "Bitte beachten, dass die Einlauf-Montagepaste nicht auf die Lagerschalen und auf die Lagergasse der Nockenwelle aufgetragen werden darf!"
Ja was denn nu? Kann mir das einer erklären??
Ich denke das es für das Einlaufen der Hydros auf die Nocken ist...
Dann gibts für die Lagerschalen nochmal was anderes. Oder halt mit Öl wie beschrieben.

Gibts hier im Forum Motorenspezis die da was zu sagen können?

Lg
Chris
Hmmm... das wäre zumindest eine Lösung für die komische Beschreibung, Chris.
Aber eigentlich suche ich grade etwas was man auf die Lagerschalen macht um dort das einlaufen zu verhindern.....

Ham wir denn Motorenspezis hier im Forum?
Hallo Zusammen,

hab mich jetzt nochmal zum Thema Nockenwelle schlau gelesen: hier es geht tatsächlich "nur" um das Einlaufen den Stößelstangen auf den Nocken nich tum die Lagerflächen.

Die Paste dient dazu ein festhaftendes, hochdruckfestes Schmiermittel auf die Teile zu geben, da Öl noch keine richtige Haftung an den Flächen hat und beim ersten Start einfach weggedrückt wird und erstmal nichts nachkommt, bis der Öldruck richtig steht und stabile Verhältnise entstehen, denn die grössten Flächenpressung / Zeiteinheit ist im Leerlauf.
Daher auch die Vorgaben den Motor ca. 20 min mit ca. 2000 Umdrehungen laufen zu lassen.
Grundsätzlich schleift da allerdings gar nichts ein, sondern wird plastisch verformt- z.B. Rauhigkeitsspitzen ebnen sich ein und in diesem Zeitraum darf nichts fressen. Dafür die Paste (bei mir MoS2).

Für die Lagerflächen und Lagerschalen reicht vollkommen normales Motoröl.
(08-10-2019, 10:39 PM)holger61 schrieb: [ -> ]Hallo Zusammen,

hab mich jetzt nochmal zum Thema Nockenwelle schlau gelesen: hier es geht tatsächlich "nur" um das Einlaufen den Stößelstangen auf den Nocken nich tum die Lagerflächen.

Die Paste dient dazu ein festhaftendes, hochdruckfestes Schmiermittel auf die Teile zu geben, da Öl noch keine richtige Haftung an den Flächen hat und beim ersten Start einfach weggedrückt wird und erstmal nichts nachkommt, bis der Öldruck richtig steht und stabile Verhältnise entstehen, denn die grössten Flächenpressung / Zeiteinheit ist im Leerlauf.
Daher auch die Vorgaben den Motor ca. 20 min mit ca. 2000 Umdrehungen laufen zu lassen.
Grundsätzlich schleift da allerdings gar nichts ein, sondern wird plastisch verformt- z.B. Rauhigkeitsspitzen ebnen sich ein und in diesem Zeitraum darf nichts fressen. Dafür die Paste (bei mir MoS2).

Für die Lagerflächen und Lagerschalen reicht vollkommen normales Motoröl.
20 min bei 2000u/min? Bis der Öldruck steht? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Dann hättest das Problem ja auch immer bei längerer Standzeit des Motors oder?
Ich würde dir empfehlen bei youtube den Kanal "myvintageiron" anzusehen, der hat schon viele FE Motoren gemacht und auch n paar nützliche Mods wie z.B. den Ölkanal direkt bei der Pumpenanflanschung aufzubohren etc. Obs nötig is oder nicht muss jeder selbst entscheiden, find den Typ aber klasse.
Vllt sagt er auch was zu Schmiermitteln. Ansonsten einfach den Instandsetzer fragen, der weiß es bestimmt
Ps: ich hab mal nen M103 Daimler Motor zerlegt und die Hydros nicht befüllt beim Zusammenbau. Bisschen Öl auf die Nockenwellenlager und Nocken ran, dann den Anlasser ne Weile ohne Zündfunken rödeln lassen und dann erst den Motorlauf richtig starten.
Beim Vergaser müsste man da allerdings vmtl noch die Spritzufuhr irgendwie abklemmen weil der sonst vermutlich gnadenlos absäuft und erst ne halbe Stunde später anspringt.


Gesendet von meinem SM-G960F mit Tapatalk
(17-10-2019, 06:10 PM)BIRDIN schrieb: [ -> ]
(08-10-2019, 10:39 PM)holger61 schrieb: [ -> ]Hallo Zusammen,

hab mich jetzt nochmal zum Thema Nockenwelle schlau gelesen: hier es geht tatsächlich "nur" um das Einlaufen den Stößelstangen auf den Nocken nich tum die Lagerflächen.

Die Paste dient dazu ein festhaftendes, hochdruckfestes Schmiermittel auf die Teile zu geben, da Öl noch keine richtige Haftung an den Flächen hat und beim ersten Start einfach weggedrückt wird und erstmal nichts nachkommt, bis der Öldruck richtig steht und stabile Verhältnise entstehen, denn die grössten Flächenpressung / Zeiteinheit ist im Leerlauf.
Daher auch die Vorgaben den Motor ca. 20 min mit ca. 2000 Umdrehungen laufen zu lassen.
Grundsätzlich schleift da allerdings gar nichts ein, sondern wird plastisch verformt- z.B. Rauhigkeitsspitzen ebnen sich ein und in diesem Zeitraum darf nichts fressen. Dafür die Paste (bei mir MoS2).

Für die Lagerflächen und Lagerschalen reicht vollkommen normales Motoröl.
20 min bei 2000u/min? Bis der Öldruck steht? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Dann hättest das Problem ja auch immer bei längerer Standzeit des Motors oder?
Ich würde dir empfehlen bei youtube den Kanal "myvintageiron" anzusehen, der hat schon viele FE Motoren gemacht und auch n paar nützliche Mods wie z.B. den Ölkanal direkt bei der Pumpenanflanschung aufzubohren etc. Obs nötig is oder nicht muss jeder selbst entscheiden, find den Typ aber klasse.
Vllt sagt er auch was zu Schmiermitteln. Ansonsten einfach den Instandsetzer fragen, der weiß es bestimmt
Ps: ich hab mal nen M103 Daimler Motor zerlegt und die Hydros nicht befüllt beim Zusammenbau. Bisschen Öl auf die Nockenwellenlager und Nocken ran, dann den Anlasser ne Weile ohne Zündfunken rödeln lassen und dann erst den Motorlauf richtig starten.
Beim Vergaser müsste man da allerdings vmtl noch die Spritzufuhr irgendwie abklemmen weil der sonst vermutlich gnadenlos absäuft und erst ne halbe Stunde später anspringt.


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Die 20min bei 2000U/min sind das "brake in" der Hydros auf die Nocke. (und ein Stück weit auch der neuen Lager) Dafür sollte auch Öl mit sehr hohem ZDDP Anteil verwendet werden. Oder ZDDP Zusatz.
Öldruck steht (wenn alles richtig ist) nach wenigen Sekunden.
Trotzdem würde ich die Ölpumpe vorm ersten Start mit der Bohrmaschine antreiben, dann ist schonmal überall Öl wo es hin soll bevor sich auch nur irgendwas im Motor dreht...

Wie gesagt, überall genug (eher zu viel) Öl dran und dann könnte es was werden...

LG
Chris
Hi Tobi: das mit dem Öldruck ist vielleicht ein wenig Mißverständlich ausgedrückt: nicht 20min laufen lassen bis der Öldruck steht, sondern eben weil nicht von Beginn an Öldruck vorhanden ist, sollen die Flächen unbedingt mit Öl beaufschlagt werden. Die 20 min sind dann wirklich die Einlaufzeit bis die Stößel, Hydros und Nockenläppchen sich angepasst haben.
Den Tipp mit "myvintageiron" werde ich mir mal anschauen - kann man gar nicht genug von haben :-)
(17-10-2019, 08:36 PM)holger61 schrieb: [ -> ]Hi Tobi: das mit dem Öldruck ist vielleicht ein wenig Mißverständlich ausgedrückt: nicht 20min laufen lassen bis der Öldruck steht, sondern eben weil nicht von Beginn an Öldruck vorhanden ist, sollen die Flächen unbedingt mit Öl beaufschlagt werden. Die 20 min sind dann wirklich die Einlaufzeit bis die Stößel, Hydros und Nockenläppchen sich angepasst haben.
Den Tipp mit "myvintageiron" werde ich mir mal anschauen - kann man gar nicht genug von haben :-)
Ich lerne ja auch nie aus, danke für die erklärende Umschreibung

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immer gerne Grinning-face 
genau dafür gibt es das Forum  :clap:
Hi Holger,
Lies dir das mal durch:
https://www.fomoco.eu/restaurationen-fah...-t822.html

Ist super beschrieben und bebildert! Hilft bestimmt.

Lg
Chris
Hallo chris,

danke für die Seite - werd ich mal in Ruhe durchblättern :-)
(25-10-2019, 11:39 PM)cash667 schrieb: [ -> ]Hi Holger,
Lies dir das mal durch:
https://www.fomoco.eu/restaurationen-fah...-t822.html

Ist super beschrieben und bebildert! Hilft bestimmt.

Lg
Chris
Das is echt n guter Link und im großen Ganzen das was Myvintageiron auch so macht nur eben in deutsch. Danke Chris

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