Ford Thunderbird Club Deutschland

Normale Version: Original Vergaser vs. Edelbrook & Co.
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Hallo,

mein 64er Vogel hat leider keinen orig. Vergaser mehr, es wurde ein 600er Edelbrook eingebaut. Da mir das Vergaserthema recht schleierhaft ist, hier einige Fragen:

1. Was bedeutet z. B. "600" bei Vergasern? Ich denke, das ist die Füllmenge in irgend einer Maßeinheit? In welcher?
2. Welche Größe hat der orig. Vergaser?
3. Ist ein 600er Edelbrook eine gute Wahl oder sollte ich auf orig. Vergaser, Holley oder sonst einen Typ wechseln?
4. Habe bei Mustang-Vergasern schon oft 2V bzw. 4V gelesen, der T-Bird hat ja vermutlich die gleichen Vergaser wie die großen Mustangs drin. Für was stehen diese Bezeichnungen, sind damit die Anzahl irgend welcher Kammern gemeint?

Zum Glück ist das neben einer kontaktlosen Zündung die einzige Abweichung vom Originalzustand. 

Würde mich über eine Aufklärung zu den gestellten Fragen freuen. Danke im Voraus.

Grüße, Günther
Wie schon woanders geschrieben, arbeite ich mich auch gerade in das Vergaserthema ein. Allerdings geht es bei mir eher ums "Eingemachte", sprich Calibration und Abstimmung. Das ist ziemlich komplex.
Aber erst einmal zu deinem Anliegen:

ein 600er Edelbrock hat eine Luftdurchflussmenge von 600 cfm. Dazu gibts auch eine Formel, wie die Durchflussmenge berechnet wird. Muss ich mal raussuchen.....
Jedenfalls hat der originale Motorcraft Vergaser selbige Durchflussmenge. Damit bist du also gut bedient.
Edelbrockvergaser haben den großen Vorteil, dass sie weit verbreitet sind, relativ einfach kalibrierbar und es reichlich Ersatzteile dafür gibt, was den ganzen Kram auch ziemlich preiswert macht.
Ausgeklapperte Motorcraftvergaser wieder ins Lot bringen, wird deutlich teuerer ! Zudem ist die Ersatzteillage eher unterirdisch.
Dann gibt es auch noch, als NOS Part, die Vergaser von Holley. Die sind etwas komplizierter zu kalibrieren, aber keinesfalls schlechter, als die Edelbrock und preislich in etwas gleich.
Seit nicht all zu langer Zeit kommen noch die Demon Vergaser ins Spiel. Die sind ein "Billigableger" von Holley und fast baugleich.
Holley und Demon sind aber eher etwas für Performer, also "Tuner", weil diese Vergaser feiner abzustimmen sind, als die Edelbrock.Zudem haben die auch einen etwas höheren Verbrauch.
Der Edelbrock ist für den "standart" Cruiser die bessere Wahl, weil er einfacher aufgebaut ist und etwas sparsamer ist. Beider Hersteller existieren schon länger, als dein Auto alt ist. Also mach dir da mal keine Sorgen.
Auch ich hab auf meinen Ami-Oldis überall einen 600er Edelbrock drauf. Die Vergaser sind Zeitgemäss und sollten beim TÜV keine Hürde sein.
Wenn dein Wagen auch sauber läuft und der Durst die 20 l Marke nicht übersteigt, dann ist kein Grund zur Sorge.

Oh, fast vergessen.......2V ist ein 2-fach Vergaser und nix für den 390er, weil die einen zu geringen Luftdurchsatz haben und der Motor somit viel zu mager betrieben würde, was über Kurz, oder Lang zu bösen Motorschäden führen würde.

4V ist ein 4-fach Vergaser, welcher auch original von Motorcraft so verbaut wurde.

Ich hoffe, dass ich dir ein wenig weiter helfen konnte. Und noch etwas ganz Wichtiges, wenn dein Motor sauber und rund läuft:

NEVER TOUCH A RUNNING SYSTEM !
Hi Uwe,

vielen Dank, alle Antworten in einem Post! Was bedeutet cfm ausgeschrieben (Kubikmeter?) und in welcher Zeiteinheit wird da gerechnet?

Gegen den Edelbrook habe ich prinzipiell nichts, ist ja weit verbreitet und technisch bestimmt ok. Mich wurmt nur etwas, dass der Wagen dadurch nicht mehr 100 % original ist, aber das ist wohl ein Luxusproblem, mit dem man leben kann. Wenn der Wagen für den TÜV hergerichtet wird, lasse ich auf jeden Fall auch den Vergaser einstellen, da das Standgas deutlich zu hoch ist. Mehr will ich diesbezüglich gar nicht machen lassen.

Wenn die das Einstellen detailliert interessiert, da lese mal diese Homepage:

http://www.v8-work-shop.de/

Ich habe mit ihm schon telefoniert, im Mustang Forum wird er als Vergasergott gehandelt. Leider kostet ein Workshop bei ihm echt Geld, aber mit 1 - 2 Kollegen würde ich schon mal nen Tag bei ihm buchen.

Grüße, Günther
Günther,
für Standgas einstellen würde ich aber kein Geld ausgeben. Da musst du nur an einem Schräubchen drehen und das war´s.
Stimmt und das Schräubchen kenne sogar ich. Der Schrauber soll halt generell mal schauen, ob alles richtig montiert ist. Der neue Vergaser wurde vor 2 Jahren vor dem Verkauf in USA montiert und den Amis traue ich da nicht sehr, wenn der Wagen nur für den Verkauf lauffähig gemacht wurde.
Ach ja, cfm sind cubic feet per minute.
Zitat:Stimmt und das Schräubchen kenne sogar ich.

nee, sind beim 4 Barrel sogar 2 Schräubchen ! Und die Einstellerei ist auch gar nicht so easy, wie früher beim Jolf.....
Ist aber immer noch einfacher, als beim Motorcraft !
Mein Mustang hatte nur den 2V-Vergaser drauf. Wenn ich mich richtig erinnere, war da nur eine Schraube, aber vielleicht habe ich die zweite auch inzwischen verdrängt. Ist schon blöd mit dem Gedächtnis, wenn man älter wird...
Welchen Vergaser dein Mustang hatte, weiß ich leider nicht.
Aber die 4-Fach Edelbrock haben definitiv ZWEI Standgasschrauben. Die eine ist gut sichtbar unterhalb des Gasgestänges/Gaszuges. Die Andere ist etwas versteckt und nur in Vollgasstellung sichtbar. Diese ist für das "Kaltstandgas" zuständig. Die gut sichtbare für das "Warmstandgas".
Wenn dein Wagen mit einem Edelbrock bestückt ist und der im kalten Zustand zu untertourig läuft, bzw immer wieder ausgeht, dann muss die Kaltstandgasschraube korrigiert werden. Diese findest du unterhalb der Warmstandgasschraube in Vollgasstellung. Also vorher MOTOR AUS !
Wollte gerade mal nachsehen und was ist? Ich hab die Taschenlampe vergessen. Wird also vertagt. Mit der Beschreibung sollte die Grundeinstellung gut klappen.

Das eigentliche Problem ist jedoch, dass der Wagen, ohne das Gaspedal zu betätigen, ca. 40 km/h schnell fährt. Ob es am Warmstandgas liegt, muss ich ausprobieren.
(18-12-2016, 03:20 PM)Schröder.453 schrieb: [ -> ]Wollte gerade mal nachsehen und was ist? Ich hab die Taschenlampe vergessen. Wird also vertagt. Mit der Beschreibung sollte die Grundeinstellung gut klappen.

Das eigentliche Problem ist jedoch, dass der Wagen, ohne das Gaspedal zu betätigen, ca. 40 km/h schnell fährt. Ob es am Warmstandgas liegt, muss ich ausprobieren.

es kann auch am Leerlaufgemisch, oder an der Zündung, oder an der Nadel-Düsen-Kombination, oder an vielen weiteren Ursachen liegen.
Check zu allererst die Unterdruckschläuche und die Zündung ! Bei der Zündung ganz speziell den Zündzeitpunkt. Der sollte bei ca. 10 - 12° vor OT und OHNE Unterdruckanschluss, liegen.
Wenn du einen Drehzahlmesser hast, dann sollte die Leerlaufdrehzahl bei ca. 700 - 800 RPM liegen.
Danke, leider übersteigt das meinen Horizont erheblich. Ich habe fest vor, mir so ein Wissen anzulesen, aber das muss wohl noch so 3 Jahre warten, bis ich zu arbeiten aufhöre.

Der Vogel hat übrigens eine kontaktlose Zündung, da isses vielleicht anders. Bin ich froh, wenn der Wagen endlich in die Werkstatt kommt.
Das ist ein guter Punkt. Wie stellt man eigentlich den Zündzeitpunkt bei kontaktloser Zündung um? Einfach drehen macht da ja wenig Sinn?!
(18-12-2016, 10:12 PM)OlDirty schrieb: [ -> ]Das ist ein guter Punkt. Wie stellt man eigentlich den Zündzeitpunkt bei kontaktloser Zündung um? Einfach drehen macht da ja wenig Sinn?!

nicht anders, als bei Kontaktzündung !......einfach mit Zündlichtpistole am Verteiler in die richtige Richtung drehen. Vorteil der kontaktlosen Zündung ist einfach nur, dass der Schließwinkel und der Kontaktabstand nicht vorhanden sind....
Top, Danke!
nix zu danken....